So gut mir die Texte für Leipzig leben von Beginn an schon von der Hand gingen, so mühselig gestaltete es sich mit dem dazugehörigen Bildmaterial. Die ersten Veranstaltungen für den Blog besuchte ich im November 2011. Es war Herbst und wie es sich für Herbst gehörte kalt und dunkel. Die Veranstaltungen überwiegend drinnen. Da mein Blick für Perspektive, Lichtstimmung und Bildaufteilung bis dato sehr zu Wünschen übrig ließ, war die Trefferquote der von mir geschossenen und für gut befundenen Fotos unterdurchschnittlich. Der Aschenbecher war scharf, wo es die Speisekarte sein sollte und das Bildrauschen wirkte in seiner Intensität beinahe als stilistisches Mittel.

Die Erkenntnis, wie verwöhnt das Auge anhand der hochaufgelösten Webdarstellungen wirklich ist, kam nicht von ungefähr. Im Vergleich zu branchenähnlichen Seiten missfielen mir meine Beiträge schon allein aufgrund ihrer mangelnden optischen Überzeugungskraft.

Die Lumière Lounge, der ich im Januar zusammen mit Frank Krause beiwohnte, sollte meinem Leiden ein Ende setzen. Ein spannendes Fotomotiv jagte das Nächste. Ein paar dämmrige Spotlights umhüllten die Protagonisten und Frank neben mir hatte wahrscheinlich die Aufnahmen seines Lebens im Kasten. Ich nicht. Alles, was meine Kamera zum Vorschein brachte, sah aus als hätte ich Experimente in Sachen Langzeitbelichtung gemacht. Für meinen Artikel waren die Bilder alles in allem unbrauchbar. Und je mehr ich hinüber schielte, wie flink Frank in der Lage war, die verschiedenen Einstellrädchen zu bedienen, begann meine Neugier an diesem Gerät zu wachsen.

Von diesem Zeitpunkt an dauerte es noch genau 8 Tage bis ich meine erste eigene digitale Spiegelreflexkamera in den Händen hielt. Ebay Kleinanzeigen hatte es Möglich gemacht. Sie war ein Schnäppchen. Ich gebe sie nicht wieder her.

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