Es ist mir jetzt in den vergangene Wochen mehrfach untergekommen, dass ich bei Interviewterminen in ein Diktiergerät sprechen sollte. Hmmmmmmm….. Und meine Resonanz dazu ist: dass es mir auf doppelt und dreifache Weise bestätigt, warum ich diese Methode für mich als absolutes No Go empfinde.

Das Gefühl, welches dem Interviewten dabei vermittelt wird ist greulich. Es  hemmt meinen natürlichen Redefluss, weil es von dir verlangt, deine Worte stärker zu selektieren. Gut meint ihr? Es ist, als würde jemand alles auf die Goldwaage legen und keine Denkpause verzeihen. Als wäre es eine Prüfung und kein Austausch. Ein Behaupten. Ein Richtigmachen.

Dabei finde ich den Dialog und regen Gedankenwechsel gerade das wertvolle an einem Interview. Und das, was aus jedem Interview den individuellen Geist zum Vorschein bringt.

Weitergedacht bringt da Diktiergerät die Konsequenz mit sich, dass der Interviewer im späteren vor einer mühseeligen Transkription des Gesagten steht und es für den Interviewten ein völlig befremdliches Gefühl ist, seine wortwörtliche Artikulation im Schriftbild zu lesen. Denn die Art, wie wir uns in einem abgedruckten Interview schriftlich äußern, gleicht in keiner Weise der, wie wir es gewohnt sind unsere Gedanken verbal zu artikulieren.

Aus all diesen Gründen begleitet meine Interviews niemand außer meiner Canon. Lasst Interviews ihren ganz eigenen Flow entwickeln, merkt euch das Gesagte. Denn dann werdet ihr euch genau an das erinnern, was wirklich wichtig ist. Und was im Umkehrschluss auch eure Leser relevant finden werden.

Word!

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